Karte (Kartografie) - Panevėžys (Panevėžys District Municipality)

Panevėžys (Panevėžys District Municipality)
Panevėžys (deutsch: Ponewiesch; polnisch Poniewież; Yiddisch פּאָנעװעזש, wobei die Transkription hiervon Ponevezh lautet) ist eine Stadt im Norden Litauens mit 92.944 Einwohnern, jeweils rund 130 Kilometer von den beiden Hauptstädten Riga (Lettland) und Vilnius (Litauen) entfernt. Panevėžys ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirk Panevėžys, einem Verwaltungsbezirk im Nordosten Litauens, der zur historischen Landschaft Oberlitauen gehört. Sie hat den Status einer Stadtgemeinde, hat also einen gewählten Bürgermeister und Stadtrat. Sie wird von der Rajongemeinde Panevėžys umgeben, deren Verwaltungssitz sie ist. Panevėžys ist fünftgrößte Stadt des Landes, Sitz von Bistum Panevėžys. Der Name Panevėžys bedeutet „am Ufer des Flusses Nevėžis gelegen“.

Am 7. September 1503 wird Panevėžys in einem Brief von Großfürst Alexander von Litauen an den Bischof von Ramgyla erstmals urkundlich erwähnt. Mit diesem Schreiben machte der Großfürst den Geistlichen zum Eigentümer der Ländereien rund um das zwischen den Flüssen Nevėžis und Lėvuo gelegene Gut Panevėžys. Bedingung hierfür war die Errichtung einer Kirche, wobei diese Holzkirche mittlerweile zerstört ist. Zum 500. Geburtstag der Stadt Panevėžys im Jahre 2003 wurde ein Denkmal für den Großfürst Alexander errichtet. Eine Besiedlung der Gegend durch Gruppen von Polen und Karäern bestand bereits im 14. Jahrhundert.

Unweit des Gutes Panevėžys wurden im 16. Jahrhundert die Siedlung Mikolajevas gegründet und auf der anderen Flussseite entstand die Ortschaft Naujasis (Neu-)Panevėžys. Im 19. Jahrhundert wurden diese drei Orte zur Stadt Panevėžys vereint. Im Jahre 1813 wurden Panevėžys die Stadtrechte verliehen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren nahezu alle Gebäude der Stadt in Holzbauweise errichtet, wobei diese Gebäude im Ersten Weltkrieg, als nahezu die gesamte Stadt abbrannte, zerstört wurden. Im Zeitalter zunehmender Industrialisierung gewann Panevėžys auch als Banken- und Handelsplatz an Bedeutung. Im Jahre 1927 wurde die Stadt zudem Sitz des Bistums Panevėžys.

Am 15. Juni 1940 übernahmen russische Militärs im Zuge der erzwungenen Eingliederung von Litauen in die Sowjetunion die Kontrolle der Stadt. In Zeiten der russischen Besatzung wurde eine Vielzahl von politischen Gefangenen in der Nähe der Zuckerfabrik ermordet, eine noch erheblich größere Zahl von Bürgern entweder nach Sibirien deportiert oder auf andere Weise verfolgt.

Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion wurde Panevėžys wie schon im Ersten Weltkrieg von deutschen Truppen besetzt und wurde zu einem Gebietskommissariat innerhalb des Reichskommissariats Ostland. Während der Besatzungszeit durch die deutschen Truppen wurde die jüdische Bevölkerung der Stadt nahezu vollständig ermordet: bereits im Juli und August 1941 über 10.000 Menschen. Dabei fielen dem „Einsatzkommando 3“ unter Führung Karl Jägers (Einsatzgruppe A) allein am 23. August 1941 1312 jüdische Männer, 4602 Frauen und 1609 Kinder zum Opfer. Beim Rückzug der deutschen Truppen wurde die Stadt zusätzlich stark zerstört. Nach Kriegsende setzte die sowjetische Führung auf die zunehmende Industrialisierung der Stadt. Insbesondere in den 1960er und 1980er Jahren wurden viele große Unternehmen gegründet. Durch verkehrsgünstige Lage und Bau der Eisenbahn entwickelte sich Panevėžys immer mehr zu einem Industriezentrum. Aufgrund des steigenden Wohnungsbedarfs bei Arbeitern wurden insbesondere in den 1960er Jahren viele Plattenbauten errichtet.

 
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